Deutsche Damenstaffel triumphiert auf dem Biathlon-Olymp in Ruhpolding

Aus Von Ramona Schittenhelm

Ein Siegerlachen bereits im Zielsprint: die Schlussläuferin Andrea Henkel brachte dem deutsche Biathlon-Damenquartett am Ende die von allen erhoffte und ersehnte Goldmedaille. Die 35 Jahre alte Thüringerin übernahm von Miriam Gössner den Staffelstab und machte sich auf ihre Schlussrunde von 6 Kilometern. Nach 2 Kilometer kam das Liegendschießen – bei Henkel fehlerfei, nach 2 weiteren Kilometern das ebenfalls fehlerfreie Stehendschießen. Damit war der Bann bei  den Fans in der Chiemgau-Arena bereits gebrochen, da alle zu diesem  Zeitpunkt wussten: Frankeich liegt eine knappe halbe Minute zurück, der Titel ist sicher. Dementsprechend entspannt zeigte sich Henkel auch auf ihren letzten zwei Kilometern, die sie bei strahlendem Wetter in Ruhpolding sichtlich genießen konnte. Bei ihrer 13. WM war der Staffelsieg in Ruhpolding bereits ihr vierter Titel mit einer Damenstaffeln. Die Fans und ihre drei Mitstreiterinnen Tina Bachmann, Magdalena Neuner und Miriam Gössner sowie die 16.000 Fans im Stadion empfingen Andrea Henkel lautstark singend und Fahnen schwingend. Die Veranstaltung im Landkreis Traunstein zeigt, wie viel Freude und Spaß Sportfans haben. Entlang der Strecke waren weitere rund 10.000 Fans – einer von ihnen war Trainer Fritz Fischer (einst selbst Biathlon-Weltmeister), der aus dem Landkreis Traunstein stammt. Auf der Schlussrunde verneigte er sich bereits vor der Leistung der Thüringerin.

Auf die Siegerspur brachten aber bereits Henkels Vorläuferinnen die deutsche Staffel. Einem guten Auftakt von Tina Bachmann folgte eine Magdalena Neuner, die läuferisch überragte und im Schießen patzte. Dadurch musste Deutschland in die Strafrunde. Trotzdem übergab Neuner mit nur einem leichten Rückstand an Miriam Gössner. Und die 21 Jahre alte Garmisch-Partenkirchenerin drehte auf, überzeugte am Schießstand und triumphierte in der Loipe. Selbst ein kleiner Strauchler an der Werbebande war am Ende nur Makulatur.