Die Römer auf Streifzug durch Baar
Baar-Ebenhausen Die Römer hatten etwa 300 Jahre vor Christus damit begonnen, ein Weltreich zu errichten. Nach und nach eroberten sie die ganzen Anrainer des Mittelmeeres und besetzten deren Länder. Dies ging im Westen von Spanien beginnend los, es gehörten Teile Nordafrikas bis Ägypten, Palästina, Syrien, Kleinasien, Griechenland und die Baltenstaaten dazu, erklärte Siegfried Köttner im Rahmen eines Vortrages beim Seniorennachmittag in Baar-Ebenhausen. 55 vor Christus – unter Cäsar – wurde auch das heutige Britannien sowie Frankreich besetzt. Einige Jahre später, unter Kaiser August, zogen dessen beiden Stiefsöhne Drusus und Tiberius über die Alpen und das Alpenvorland nach Norden, besigten die dort wohnenden Kelten und drängten bis zur Maingegend vor.
Sie zogen sich dann wieder bis zur Donau zurück, überschritten später diese nach Norden etwas und grenzten ihr Gebiet mit einem Wall – dem sog. Limes (Regensburg, Kipfenberg) – ab. Den Wall sicherten sie mit Kastellen und auch im Hinterland errichteten sie solche in verschiedenen Größen, wie sie diese für die jeweiligen Truppen brauchten. Für das eroberte Gebiet südlich der Donau gründeten sie die Provinz Rätien mit Augsburg als Hauptstadt. Der Norden von Rätien wurde von den Vindelikern, unseren eigentlichen Vorfahren, bewohnt, erklärte Siegfried Köttner den anwesenden Seniorinnen und Senioren. Die Römer hätten ihr erobertes Gebiet ausgebaut, Straßen errichtet, die für Truppenbewegungen aber auch für den Handel mit Einheimischen diente. Und bei all diesen Streifzügen und Eroberungen residierten die Römer tatsächlich auch in Baar-Ebenhausen, genauer gesagt im Ortsteil Baar. Bewiesen ist dies durch den hier errichteten Römerstein an der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Dieser Sockel in Form einer Zirbelnuss mit den auf dem Sockel eingravierten Buchstaben D -, d.h. die Zierbelnuss war für sie das Symbol für Unsterblichkeit und Fruchtbarkeit.
Nach Auflösung des Baarer Friedhofes 1973 und Abbruch der Mauer kam der Römerstein unter Pfarrer Walter Zimmermann zur Archäologischen Staatssammlung nach München. Ein Zement-Gipsabdruck wurde in Baar-Ebenhausen, an der südlichen Kirchenmauer errichtet. Dort, so Köttner, fristet er weitgehend von der Bevölkerung unbeachtet, sein Dasein.
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