Dressur-EM in Rotterdam nicht das Turnier der Deutschen

Aus Von Ramona Schittenhelm

Rotterdam Silber im Team, Platz 4 im Special und Platz 5 in der Kür jeweils für Matthias Rath mit Totilas. Die goldenen Zeiten in der Dressur für Deutschland sind wohl erst einmal vorbei. Die einstige Vorzeige-Reiterin Isabell Werth aus Rheinberg kam sogar noch weiter hinten im Klassement an.

Die Erwartungen an die deutschen Reiter waren hoch – insbesondere an Matthias Raht mit seinem Millionenpferd. Das einstige Goldpferd ist damit zum „Totalausfall“ geworden. Und auch El Santo (Isabell Werth) konnte mit Rang 7 nicht um die Medaillen mit kämpfen. Der Titel in der Kür ging – wie schon im Special  an die Niederländerin Adeline Cornelissen mit Parzival.

Die 5000 Zuschauer – darunter Königin Beatrix – erlebten bei Rath eine Kür die nicht an die Erwartungen anknüpfte, die man durch großartige PR-Kampagnen im Vorfeld geschürt hatte. Vom Wunderpferd, von dem immer die Rede war, musste man zwangsläufig deutlich mehr erwarten, Rath ließ sich im edlen Ritterkostüm werbewirksam für ein Hochglanz-Magazin ablichten. Der Rückschlag war eigentlich nur eine logische Folge und hat nun halt bei der EM zugeschlagen.

Damit muss auch der deutsche Verband bei einer EM eine schlechte Bilanz fortführen: nur eine Medaille, mehr war nicht drin. Die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (80,653) zeigte mit ihrem Nachwuchspferd El Santo in der Kür zwar eine verbesserte Vorstellung, konnte aber nicht in die Medaillenränge vorstoßen. EM-Debütantin Helen Langehanenberg konnte mit ihem Hengst Damon Hill wenigstens überzeugenn und erreichte das beste internationale Ergebnis ihre Karriere.Christoph Koschel aus dem Teutoburger Wald wird die EM wohl am liebsten abschreiben wollen.   „In Rotterdam war mein Pferd an allen Tagen besonders angespannt. Ich kann es mir auch nicht richtig erklären“, sagte Koschel, der nun um seinen Platz im Olympiateam 2012 in London bangen muss.