Erst Hochwasserfreilegung führt Baar-Ebenhausen in den Schuldenstand

Aus Von Ramona Schittenhelm

Trotz Großprojekten steht Gemeinde noch gut da.

Baar-Ebenhausen Großprojekte, auf den Weg gebracht durch den Gemeinderat, sorgen derzeit für einiges an Arbeit in der Gemeindeverwaltung Baar-Ebenhausen.

Guten Tag Herr Wayand. Sie wurden vor ein paar Monaten von den Bürgern gewählt. Es laufen Planungen für einige verschiedene Großprojekte: Hochwasserfreilegung, ICE-Trasse. Was gibt es hier Neues?

Ludwig Wayand: Unsere Planungen für die Hochwasserfreilegung stehen soweit. Momentan laufen zwei Klagen von Betroffenen, die müssen vom Freistaat Bayern als Maßnahmenträger abgearbeitet werden, damit das Planfeststellungsverfahren rechtskräftig werden kann. Laut Regierung solle aber noch heuer mit Grundstücksankäufen begonnen werden können. Im Optimalfall wkann im Frühjahr 2011 mit dem ersten Bauabschnitt (von der Stockau) begonnen werden. Für jeden der drei Bauabschnitte sind etwa eineinhalb Jahre kalkuliert, so dass mit einer Fertigstellung 2016 zu rechnen wäre.

Im Bereich ICE-Ausbau stehen unsere Planungen, auch der Zeitplan der Bahn. Begonnen werden soll mit der Park & Ride Anlage an der Kolpingstraße, dann die zwei Brücken von Reichertshofen und die Grillheimer Brücke. Begonnen werden soll im nächsten Frühjahr, die Fertigstellung soll bis 2012 sein.

Es passiert aber auch kurzfristig was im Ort?

Ludwig Wayand: Der Sportplatz im Ortsteil Baar wurde abgetragen, neu aufgebaut und wird pünktlich zum Vereinsjubiläum des TSV Baar-Ebenhausen eröffnet werden. Die Kinderkrippe im Gemeindekindergarten soll bis zum nächsten Kindergartenjahr fertig sein. Die Zuschussgelder haben wir erhalten. Demnächst angehen werdern wir die Sanierung des Alten Rathauses, damit wir entsprechende Räumlichkeiten wie Trauungszimmer, Sitzungssaal und VHS-Räume haben.

Alle Gemeinden klagen aufgrund der sinkenden Gewerbesteuereinnahmen über finanzielle Schwierigkeiten aus. Wie sieht es in Baar-Ebenhausen aus?

Ludwig Wayand: Aub bei uns gehen die Gewerbesteuereinnahmen zurück. Ich habe die Zahlen des ersten Halbjahres kürzlich erhalten. Im Klartext heißt dass: Kinderkrippe, Rathaus-Sanierung, ICE und Sportplatz kriegen wir als Gemeinde schuldenfrei hin. In den Schuldenbereich kommen wir erst, wenn die Hochwasserfreilegung kommt. Ich werde leider der Bürgermeister sein, der die Gemeinde in die Schulden führt. ich weiß. Aber ich habe einige Ideen, wie man diese abbauen kann: sozialer Wohnugnsbau (Jahnstraße) sowie Verstärkung der Bemühungen im Gewerbebereich.

Stichwort Gewerbe bzw. Gewerbegebiet. Was steht hier an?

Ludwig Wayand: In einem Unternehmerforum möchte ich mich mit Unternehmenschefs austauschen, um einen kurzen Draht zueinander zu schaffen.

Familien- und Seniorenfreundlichkeit: Gibt es hier neue Entwicklungen?

Ludwig Wayand: Bezüglich Arzt bin ich fortlaufend mit Interessenten im Gespräch. Ob etwas daraus wird, kann ich noch nicht sagen. Eine Einrichtung für ältere Menschen habe ich mir vorgenommen, aber jetzt müssen erst einmal die vorher genannten Projekte sicher stehen. Gemeinsam mit Reichertshofen, Hohenwart und evtl. Karlskron wollen wir eine Mittelschule an der Hauptschule schaffen, um diese zu stärken. Gerade hier ist der Dialog mit den Unternehmen sehr wichtig, da diese den Abschluss aus dem M- bzw. P-Zug (praxisorientiere mittlere Reife) ja akzeptieren, und den den Schülern aus diesen Bereichen eine Lehre ermöglichen sollen.