Frank Henkel oder Klaus Wowereit: wer wird zukünftig Berlin regieren?
Berlin In Berlin steht demnächst die Wahl zum regierenden Bürgermeister der Bundeshauptstadt an. Renate Künasts Vorhaben, als Grünenpolitikerin die erste Bürgermeisterin Berlins zu werden, scheinen noch vor dem Wahltag am 18. September beendet. Ihre Chancen wären sicherlich nicht schlecht gewesen, zu zeigen, dass sie als erfahrene Bundespolitikerin an Inhalten und nicht an Show interessiert ist. Eingeschüchtert wirkend scheint es fast, als hätte Künast die Wahl bereits verloren gegeben. Denn das Streitgespräch am Donnerstag abend im RBB-Fernsehen gegen Klaus Wowereit, den amtierenden Bürgermeister, war nur ein verbales Gespräch, das noch nicht einmal den Begriff der Debatte verdient, geschweige denn als Streitgespräch bezeichnet werden kann… oder ist am Ende doch Renate Künast die Nutznießerin aller Debatten und Gefechte. Denn eines ist klar: eine der ersten Handlungen des neu gewählten regierenden Bürgermeisters ist der Empfang des Staatsoberhauptes des Vatikanstaates – Papst Benedikt, der ab 22. September in Deutschland auf Einladung zu Besuch sein wird. Wowereits Haltung zu Papst und Papstbesuch wurde in der jüngeren Vergangenheit in den Medien ja ausreichend zitiert.
War Wowereit im Streitgespräch mit CDU-Kandidat Frank Henkel noch aggressiv, wirkte er im Gespräch mit Renate Künast gut vorbereitet und angriffslustig. Die Herausfordererin von den Grünen, Renate Künast verhaspelt sich, verschluckt Silben und wirkt als Schatten ihrer eigenen Fähigkeiten. Denn die hat die Grünnen-Politikerin zweifelsfrei. Im Gespräch gelingt es ihr aber noch nicht einmal, bei den Grünen-Themen Renate Künast, Frank Henkel, Klaus Wowereit, Grüne, SPD, CDU, Bürgermeister, regierender Bürgermeister, Papstbesucherkehr und Elektromobilität zu punkten. Statt eigene Akzente einzubringen, versteckt sie sich hinter Aussagen von Professoren.
Wenn man die Personen – unabhängig vom Streitgespräch – beleuchtet, weiß man, dass Renate Künast Ahnung hat und Sachverstand, Seriöse Ausstrahlung und Angriffslust sind normalerweise eine Stärke der Grünen-Politikerin, von der man allerdings am Donnerstag abend wenig gemerkt hat. Insbesondere, wenn es darum geht, den langjährigen Amtsinhaber herauszufordern. Denn der scheint seit gestern fester denn je im Sattel zu sitzen. Außer, er stolpert über ein manchmal etwas arrogant wirkendes Auftreten, das er auch im Gespräch mit Renate Künast an den Tag gelegt hatte.
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