Moment mal … Stefanie Hertel schlägt musikalisch neue Wege ein

Aus Von Ramona Schittenhelm

In das neue Album von Stefanie Hertel „Moment Mal“ sollte man besser zweimal hinhören. Als Hertel-Fan sind es durchaus ungewohnte Klänge, die man zu hören bekommt. Und als ‚Hertel’scher Newcomer‘ … Die Melodien sind eingänglich, die Texte mit viel persönlicher Note: man erlebt eine andere Stefanie Hertel, eine junge Frau im Wandel, eine Frau mit viel Temperament.

Stefanie Hertels neues Album "Moment mal" Foto: telamo

Stefanie Hertels neues Album „Moment mal“ Foto: telamo

An das jünge Mädel, das vor drei Jahrzehnten erstmals auf der Bühne stand erinnert schon lange nichts mehr. An die typischen Schlagersänger ebenso wenig. Beim zweiten oder dritten Anhören fängt man langsam an, sich vorzustellen, wie die Lieder Live klingen. Denn Power und Stimmung – unglaubliches Potential steckt durchaus in den Songs der gebürtigen Sächsin, die hier mal verträumt, mal energisch agiert.

Schlagerschnulzen – Fehlanzeige auf „Moment mal“

Über jedes Bacherl führt a Brückerl – und zwar hin zu einem ganz eigenen Stil, einer zielstrebigen jungen Frau, die geerdet im Leben, ihren musikalischen Weg neu orientiert und ausrichtet. Typische Schlager-Themen wie Liebe, Leidenschaft – auch Themen in Moment Mal. Allerdings kann hier keineswegs mehr von der heilen Volksmusik- oder Schlagerwelt die Rede sein. Stefanie Hertel entwickelt ihren Stil – ihren eigenen Stil – Schlager, der salonfähig in allen Altersgruppen für viel Stimmung sorgen kann.  Das Album macht sogar Lust darauf, die Hertel’schen musikalischen Weiterentwicklungen der Zukunft zu hören. Im Gegensatz zu den Cover-Geschichten Heinos überzeugt sie nämlich auch dadurch, sich in die Songs einzubringen, die Lieder authentisch zu geben und dennoch für eine spezielle Note zu sorgen. Und das ohne als Kopie oder Abklatsch eines anderen Künstlers angesehen werden zu müssen.

Man spürt die Lust der Sängerin auf eine Veränderung, die Liebe zu ihrer bayerischen Wahlheimat, ihre persönliche Weiterentwicklung. Als Fazit gilt hier ganz weg: Einfach auch weiterhin Mut haben, etwas auszuprobieren und an die Songs wie „Dirndlrock“, „Ich will nach Hause“, „Grand Hotel“ oder „Niemals mehr ohne Dich“ anzuknüpfen.

Stefanie Hertel nicht nur als Sängerin, sondern auch am Text beteiligt

Erstmals war Stefanie Hertel auch intensiv bei den Song-Arrangements beteiligt, schrieb einige Texte selbst. Gut gemacht: hier stellt man eine durchaus moderne junge Frau fest, die mit beiden Beinen im Leben steht, sich um ihre Tochter kümmert – eine Frau, die durch den Rummel um ihre Person nicht abgehoben hat, sondern durchaus geerdet ist.