Plastikkarte löst Arbeitsanfall aus

Aus Von Ramona Schittenhelm

Berchtesgaden Statt dem grauen oder rosanen „Lappen“ besitzen inzwischen immer mehr Leute im Landkreis die neuen Plastikführerscheine. Ein regelrechter Run auf die scheckkartengroße Fahrerlaubnis hat in den Sommermonaten Juni, Juli, August und September eingesetzt. Grund dafür waren die kursierenden Meldungen, die alten Scheine würden im benachbarten Urlaubsausland Italien oder Österreich nicht anerkannt werden, heißt es in der Führerscheinstelle des Landratsamtes Berchtesgadener Land.
Diese Meldungen hätten in den Sommermonaten zu rund 1 500 bis 2 000 Anträgen pro Monat geführt. Dies bedeutete Wartezeiten von etwa sechs Wochen. Inzwischen werden die Antragszahlen wieder weniger (rund 700 bis 800 im Monat).Die Wartezeiten liegen derzeit bei rund vier Wochen. Personell aufgestockt wurde während dieser Hoch-Zeit allerdings nicht, lediglich ein Praktikant unterstützte die Sachbearbeiter. Derzeit gibt es keinen Umtauschzwang. Die alten Führerscheine seien uneingeschränkt (zuletzt festgestellt durch eine EU-Verordnung vom März 2000) gültig. Zu Schwierigkeiten – auch bei bundesweiten Kontrollen – sei es in der Vergangenheit nur gekommen, wenn zusätzlich zum Führerschein auch im Personalausweis oder Reisepass kein aktuelles Foto war. Dies seien jedoch Einzelfälle.
Umtauschpflichtig sei jedoch die alte Fahrerlaubnis Klasse 2. Dabei ist folgendes zu beachten: Stichtag für Lkw-Fahrer, die das 50. Lebensjahr überschritten haben, ist der 31. Dezember. Bis zu diesem Termin müssen die Lastwagenfahrer ihre Papiere umgetauscht haben. Bis Ende Dezember dürfen die Besitzer der alten Papiere noch Fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen der Klasse C/CE mit dem alten Führerschein Klasse 2 führen. Die Scheine C und CE werden – Vorlage einer ärztlichen und augenärztlichen Bescheinigung vorausgesetzt – für fünf Jahre erteilt. Die Erlaubnis ist dann rechtzeitig vor Ablauf der Frist alle fünf Jahre neu bei der Führerscheinstelle zu beantragen.