Sicher zur Schule, sicher nach Hause im Schuljahr 2011/2012
Ingolstadt In der kommenden Woche, am Dienstag den 13.09.2011, beginnt in Bayern das Schuljahr 2011/2012. Mehrere tausend Erstklässler werden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord ihren ersten Schultag antreten. Darum heißt es wieder für alle Verkehrsteilnehmer, besondere Vorsicht im Straßenverkehr walten zu lassen. Denn gerade für die ABC-Schützen ist der Weg zur Schule eine neue Erfahrung und häufig sind sie auch hier pure Anfänger.
Während des vergangenen Jahres ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord insgesamt 82 Verkehrsunfälle bei denen Kinder auf dem Weg von oder zur Schule verletzt wurden. Gegenüber dem Vorjahr ist damit ein Rückgang der Schulwegunfälle um 16,33 Prozent zu verzeichnen. Mit 147 Verletzten ist leider die Zahl der verletzten Kinder deutlich angestiegen. Noch dazu kam es im Jahr 2010 erstmals seit dem Jahr 2003 wieder zu einem tödlichen Schulwegunfall. Am 25. Oktober wurde in Fürstenfeldbruck ein 11-jähriges Mädchen von einem Lkw erfasst und dabei tödlich verletzt. Unglücklicherweise sind im 1. Halbjahr des Jahres 2011 bereits zwei weitere Todesopfer bei Schulwegunfällen zu beklagen. Am 29.03.2011 wurde in Ingolstadt ein 10-jähriges Mädchen von einem Pkw erfasst, als sie mit dem Fahrrad eine Straße überqueren wollte. Wenige Wochen später, am 06.04.2011, übersah ein abbiegender Lkw-Fahrer in Dachau eine 14-jährige Fahrradfahrerin.
Diese traurigen Fakten verdeutlichen, wie wichtig es ist den Kindern einen sicheren Schulweg zu gewährleisten. Eine Aufgabe, die sich allen Verantwortlichen in diesem Bereich stellt. Eltern, die Schule, und die Polizei müssen ihren spezifischen Beitrag zum sicheren Schulweg leisten.
Polizei
Neben der ständig laufenden Verkehrssicherheitsarbeit in den Jugendverkehrsschulen der Polizei und dem Einsatz einer Vielzahl von Beamten zur Sicherung des Schulwegs zu Beginn des Schuljahres, wird die Polizei natürlich auch in der Verkehrsüberwachung ihrer Kontrollfunktion nachkommen.
Im Rahmen der landesweiten Aktionstage werden die Dienststellen des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord gerade in den ersten Schulwochen verstärkt die Einhaltung der Geschwindigkeit sowie der Gurtanlege-, Kindersicherungs- und Helmtragepflicht überwachen. Schwerpunktmäßig werden diese Kontrollen im Bereich von Schulen, Kindergärten und stark frequentierten Schulwegen stattfinden.
Verkehrsteilnehmer
Um Unglücksfälle auf dem Schulweg zu vermeiden appelliert das Polizeipräsidium Oberbayern Nord an alle Verkehrsteilnehmer, besonders aufmerksam zu sein und Rücksicht zu nehmen. Kinder sind in aller Regel erst im Alter von circa 14 Jahren in der Lage, komplizierte Vorgänge im Straßenverkehr zu erfassen, Gefahrenlagen zu erkennen, sie einzuschätzen und sich entsprechend zu verhalten. Deshalb genießen sie auch in der Straßenverkehrsordnung besonderen Schutz.
Tipps für Verkehrsteilnehmer:
- Fahren Sie besonders in Wohngebieten, auf Schulwegen, an Haltestellen und rund um Schulen und Kindergärten langsam. Es gilt die Devise: Zum Schutz unserer Kinder runter vom Gas und jederzeit bremsbereit.
- Beachten Sie die speziellen Regelungen für Autofahrer zur Schrittgeschwindigkeit an Schulbushaltestellen.
- Geben Sie als Fußgänger oder Radfahrer den Kindern ein gutes Vorbild. Falsche Verhaltensweisen werden von Kindern schnell übernommen.
- Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, weswegen immer mit unerwartetem Verhalten zu rechnen ist
Eltern
Insbesondere die Eltern können in ihrer Funktion als Erziehungsverantwortliche großen Einfluss auf ihre Kinder nehmen und damit die Grundvoraussetzungen für deren Sicherheit auf dem Schulweg schaffen.
Tipps für Eltern:
- Helle, gut sichtbare, am besten mit reflektierenden Materialien ausgestattete, Kleidung und Schulranzen verbessern die Erkennbarkeit ihrer Kinder für andere Verkehrsteilnehmer wesentlich.
- Der Schulweg sollte schon vor dem ersten Schultag mit den Kindern wiederholt geübt werden.
- Zeigen Sie ihrem Kind das richtige Verhalten beim Überqueren einer Straße und weisen es auf mögliche Gefahrenquellen hin.
- Das richtige Verhalten beim Ein- und Aussteigen an Schulbushaltestellen sollte mit den Kindern besprochen und ebenfalls geübt werden.
- Kinder, die den Schulweg mit dem Fahrrad zurücklegen, sind erhöhten Anforderungen ausgesetzt und damit oft überfordert. Es wird empfohlen frühestens nach dem von den Jugendverkehrsschulen durchgeführten „Radlführerschein“ die Kinder mit dem Rad zur Schule fahren zu lassen.
- Bei der Auswahl des Schulwegs sollte die sicherste Variante, die über Querungshilfen wie Fußgängerampeln oder Zebrastreifen verfügt, der kürzeren vorgezogen werden.
- Wird der Schulweg mit dem Privatauto bewältigt, sollten Eltern ein besonderes Augenmerk auf die richtige Sicherung ihrer Kinder in einem geeigneten Kindersitz richten.
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