Wehmütiger Abschied und Rückblick Kothmayrs bei der Bürgerversammlung Karlskron

Karlskron Großes Interesse bei den Karlskroner Bürgern bei der ersten der drei Bürgerversammlungen. Im Gasthaus Haas sollte dieses Mal eine mehrgeteilte Versammlung stattfinden: Rechenschaftsbericht des Bürgermeisters Friedrich Kothmayr, Rückblick auf die letzten 12 Bürgermeisterjahre, Ausblick auf das Thema Breitband in Karlskron, Vorstellung des ‚Neuen‘ im Amt des Bürgermeisters, Stefan Kumpf sowie Fragen der Bürger.

Richtig viele Fragen hatten diese faktisch nicht. Es waren eher Kleinigkeiten wie die Situation um die zwei Wertstoffhöfe im Ort. Denn, so Rudolf Quass, die seien aktuell beide an Samstagen offen, so dass man als Bürger zeitlich sehr eingeschränkt sei. Die Regelung der Öffnungszeiten sei jedoch nicht Gemeindesache, sondern eine Entscheidung der Abfall-Landkreisbetriebe. Aber, so Kothmayr, man befinde sich als Gemeinde bereits mit diesen im Gespräch. Und auch die drei (neu gewählten) Kreisräte aus Karlskron könnten sich hier positiv auf Landkreisebene einbringen.

Einige Rückfragen von Bürgern kamen auch, nachdem Kothmayr die ‚Ist-Situation‘ Breitband erläuterte. Die Entscheidung, für den (neuen) Gemeinderat ist es, herauszufinden, ob man sich für eine Glasfaserlegung bis zum Haus oder eine vorübergehende (Zwischen-)Lösung mit Verteilkästen in den Ortsteilen und die Restanbindung von dort über die bestehenden Kupferleitungen durchführt. Franz Frei meinte hierzu: „Wir haben eben gemeinsam einen Gemeinderat gewählt. Wir sollten diesem nun auch das Vertrauen schenken, die richtige Entscheidung und Lösung für Karlskron und eine effektive Lösung ‚schnelles Internet‘ zu finden.“ Für Karlskron ist das Projekt ‚Breitband‘ ein Millionenprojekt mit Bürgerbeteiligung. Wie hoch die Kosten für Karlskron genau sind – die komplette Glasfaserlösung liegt voraussichtlich bei rund neun Millionen Euro (Anm. d. Redaktion: wir berichteten), hängt von der genauen Ausgestaltung der Umsetzung ab. Denkbar sind hier ein teilweiser Ausbau oder ein Ausbau des kompletten Gemeindebereichs.

Die gute wirtschaftliche Situation der Arnbachgruppe, der Schulverband sowie der gemeindliche Haushalt und die durchgeführten Projekte des Jahres 2013 waren Thema der Ausführungen Kothmayrs bei seiner letzten Bürgerversammlung als Gemeindeoberhaupt. Man habe als Gemeinde viele Pflichtaufgaben: Kindergarten, Kinderkrippe, Feuerwehr, Schule, Straßenunterhalt – all das kostet Geld Fremdfinanziert bzw. den Gemeindehaushalt belastet hatten zuletzt vor allem der Krippenbau (420.000 Euro), die Fruchtheimer Straße (863.000 Euro), der Friedhof (209.000), die Vorleistungen für Leitungslegungen für das Breitband (345.000 Euro) sowie das Bürgerhaus in Pobenhausen, das insgesamt Kosten von 1,1 Millionen Euro verursacht hat.

In den Planungen für 2014 sieht der Haushaltsplan drei Millionen mehr an Einnahmen vor als Ausgaben. Mit diesem Geld sind vordergründig diese Pflichtaufgaben zu erfüllen. Er, so Kothmayr, hätte damals vor 12 Jahren eine Gemeinde mit einem guten Finanzpolster von seinem Vorgänger Benno Walter übernommen. Auch wenn Karlskron nun was den Schuldenstand betrifft etwas schlechter dastehe aufgrund der Investitionen, so hätte man doch stabile leicht ansteigende Steuereinnahmen und sei für zuzugwillige junge Familien eine interessante Gemeinde, erklärte der scheidende Bürgermeister ein wenig wehmütig. Wie es weiter gehen soll in Karlskron dazu äußerte sich Stefan Kumpf: „Auf uns warten große Herausforderungen: Seniorenresidenz, Turnhalle, Breitband. Ihr erwartet zu Recht Entscheidungen zum Wohle der Gemeinde von uns. Aber gebt uns ein wenig Zeit. Ab Mai sitzen zehn Neulinge im Gemeinderat, wir müssen uns erst einmal zusammenfinden und an konstruktiven Lösungen zu den anstehenden Projekten arbeiten.“

Ramona Schittenhelm

Ausbildung als Journalistin im Berchtesgadener Land. Lokal- und Online-Journalismus sind meine Leidenschaft. Meine journalistischen Wurzeln liegen im Sport- und Technik-Journalismus.

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