50 Millionen an Kosten für den Weltjugendtag

Aus Von Ramona Schittenhelm

Madrid/Rom Die Wirtschaftspresse hat den Weltjugendtag in Madrid intensiv unter die Lupe genommen. Die kirchliche Jugendveranstaltung hat sich intensiv im Wirtschaftsumfeld bewegt. 50 Millionen an Kosten seien es etwa gewesen, die man für WJT-Accessoires, Infrastruktur und Umfeld ausgegeben hatte. Dafür, so die Verantwortlichen, seien jedoch keine staatlichen Gelder und Subventionen geflossen. Interessant ist das laut Matthias Matussek, der für das Wochenmagazin „Der Spiegel“ vom Weltjugendtag berichtete, vor allem auch vor dem Hintergrund des diesjährigen Papstbesuches in Deutschland. Der dritte seit dem Amtsantritt von Papst Benedikt XVI in seiner Heimat Deutschland:  der erste war der WJT in Köln unmittelbar nach Ratzingers Wahl zum Papst (vereinbart noch vom Vorgänger), der Zweite der in der Papstheimat Bayern, quasi als eine Art Abschiedsbesuch in seiner alten Heimat.

Was nun also den Besuch Benedikts in Berlin angeht, schreibt Matussek:

Die selbsternannten „Empörten“ in Berlin und anderswo, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche, vergessen dabei gern, dass sich Benedikt XVI. zweifellos nicht darum gerissen hat, zum dritten Mal gen Norden aufzubrechen. Er dürfte sich lange überlegt haben, ob er es tun soll oder nicht, denn: Deutschland ist nicht der Nabel der Welt, und die deutsche Kirche noch weniger. Vergessen wird auch, dass der Bundespräsident den Papst eingeladen hat, dieser als „Staatsoberhaupt“ Staatsgast ist und daher für ihn all das notwendig ist (Sicherheit, Zeremonien, Gespräche usw. usw.), was auch beim Besuch des amerikanischen oder russischen Präsidenten in Einsatz kommt. Eine Milchmädchenrechnung, was „die Kosten“ der verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen und Polizeieinsätze betrifft, mutet in diesem größeren und richtigen Zusammenhang schlichtweg lächerlich an.

Bei solchen Veranstaltungen summieren sich letztlich die Kosten: die Sicherheit an den großen Geländen und Flächen, die währen der Veranstaltungszeit gesperrt sind, Accessoires und Pilgerrucksäcke, kulturelle Veranstaltungen, Pilgerführer. Denn letztlich handelt es sich hier um einen Besuch des Staatsoberhauptes (Vatikan). Und im Falle Deutschlands kommt der auf Einladung der Bundesländer bzw. Diözesen (u.a. Berlin, Freiburg).

Nur mal als kleines Rechenbeipsiel der WJT in Madrid – auch wenn beide Veranstaltungen von Art und Umfang nicht deckungsgleich sind: Hier mal eine halbe Million, da mal einige Millionen. Die Aufstellung im Spiegel war dabei durchaus aufschlussreich für den ein oder anderen, der hier von Kosten für befüllte Pilgerrucksäcke in Höhe von 4,7 Millionen  oder Unterkunft und Ausrüstung der Volunteers von knapp 4 Millionen Euro gelesen hatte. Etwa 70 Prozent der Kosten wurden dabei durch die Pilger selbst abgedekt, die restlichen 30 Prozent konnte man durch Sponsoren und Spendengelder abdecken.

Die spanische Presse zeigte sich teils begeistert, teils kritisch, ob der Investition, da diese bzw. ob diese die Wirtschaft im Lande beleben könnte. Das WJT-Kommitee spricht davon, dass die spanische Wirtschaft allein durch den Weltjugendtag Einnahmen von zwischen 100 und 160 Millionen Euro beschert hätten.