Gemeindetagspräsident Uwe Brandl fordert Wiederauflage des Investitionspakts
Aus Von Ramona SchittenhelmMünchen „Die Energieagentur mag laut Minister Zeil eine Schlüsselrolle haben – wir aber brauchen offene Türen, hinter denen Unterstützung wartet“ so Gemeindetagspräsident Dr. Uwe Brandl. 75 Prozent der 20056 bayerischen Gemeinden haben weniger als 50000 Einwohner und können keine Energiefachleute einstellen. Auch die zentrale Energieagentur mit dem geplanten guten Dutzend Mitarbeiter soll und kann die Beratung nicht leisten. Brandl: „Deshalb müssen den Gemeinden vor Ort Energiecoaches zur Seite gestellt werden.“ Die Coaches sollen eine Initialzündung dafür sein, dass alle Gemeinden die mit der Energie wende auf sie zu kommenden Aufgaben angehen. „Wir haben ganz unterschiedliche Startvoraussetzungen. Einige Gemeinden sind schon auf dem Weg, andere stehen noch ganz am Anfang“ so Brandl.
Brandl: „Die Haltung der Gemeinden zur Energiewende ist grundsätzlich positiv. Wegen der geplanten örtlichen Erzeugungsstrukturen und der auch vom örtlichen Handwerk auszuführenden Energieeffizienzmaßnahmen an Gebäuden und Anlagen kann es ein Konjunkturprogramm für den ländlichen Raum werden“. Jedoch herrscht über die Herangehensweise noch viel Unsicherheit. Ein Energiecoach, der den Gemeinden bereits im Energiekonzept der Staatsregierung versprochen wurde, soll das Themaa Energiewende auf die Agenda bringen, Struktur in den gemeindlichen Prozess bringen und sicherstellen, dass die einzelnen Projekte nicht Eintagsfliegen bleiben. „Wenn aber der Coach erst an gefordert werden kann, wenn ein Klimaschutzkonzept gefördert wurde und erstellt ist, ist schon sehr, sehr viel Zeit vergangen“ meint Brandl und weiter: „Der Coach muss am Anfang stehen.“ Besonders wichtig ist, dass dieser für jede Gemeinde einen Energieentwicklungsplan auf den Weg bringt, also ein Fachkonzept, dass sagt, wo in der Gemeinde welche Potentiale an Wind, Sonne, Wasser, Biomasse und Geothermie gehoben werden sollen. Außerdem muss die Energieeffizienz in denn eigenen Liegenschaften (z.B. Rathäuser, Schulen) und Anlagen (z.B. Kläranlagen, Straßenbeleuchtung) systematisch verbessert werden. Hier ist die zentrale Forderung an den Freistaat, den erfolgreichen Investitionspakt wieder aufzulegen. „Auch wenn sich der Bund vielleicht nicht beteiligt, muss der Freistaat zu seinem Finanzierungsanteil stehen“ so Brandl.
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Über den Autor
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