Ortsteile und Hauptort gut vertreten: Karlskroner Gemeinderat will aktiver auf Bürgerbelange eingehen und gestalten

Aus Von Ramona Schittenhelm

Karlskron Karlskron wird bunt – die CSU und die Freien Wähler mussten für die neuen Gremien-Gruppierungen im Karlskroner Gemeinderat einige Sitze räumen. Die SPD konnte mit drei Sitzen ihre Fraktionsstärke halten. Änderungen wird es in Karlskron aber auch was die Ratsmitglieder selbst betrifft geben. Mit Peter Poferl, Karl Bährle, Albert Glöckl, Peter Ippi, Günter Brandstetter, Florian Zimmermann und Christian Aull sind einige amtierende Gemeinderäte nicht mehr zur Wahl angetreten. – Mit Reinhard Finkenzeller und Willibald Karg haben es drei amtierende Gemeinderäte nicht geschafft, wieder ins Rathaus einzuziehen.

Fraktionsverschiebung im Karlskroner Rathaus

Bisher galt in Karlskron: 6 Schwarze, 3 Rote und 7 Freie Wähler plus Bürgermeister-Amt. Im neuen Gremium wird bei gleichbleibenden 16 Sitzen das Kräfteverhältnis anders aufgeteilt werden. Die CSU schafft es auf 5 Sitze, die SPD weiterhin auf 3, die Freien Wähler sind nunmehr bei 4 Sitzen, die Grünen und die CLK bei jeweils 2. Dazu kommt entweder aus dem Lager der CSU oder der Freien Wähler (gesonderter Artikel) der neue Bürgermeister.

Die größten Einbußen bzgl. Gemeinderatssitzen mussten die Freien Wähler hinnehmen, waren sie doch mit bislang 7 Gemeinderäten plus Bürgermeister die stärkste Fraktion. Im neuen Gremium, das ab Mai aktiv seinen Dienst aufnimmt werden nur noch vier Räte vertreten sein: Hedwig Brüderle (1518 Stimmen), Andreas Schwinghammer (1084) und Erwin Kübler (1262) als bestehende und Kurt Bachhuber(1624) als neues Ratsmitglied. Reinhard Finkenzeller (961) würde bei einer Wahl Bachhubers zum Bürgermeister ins Gremium nachrücken. Drei amtierende Gemeinderäte und ein ‚Rückkehrer‘ – aber allesamt gut in den Ortsteilen vernetzt: so fasst Kurt Bachhuber die Situation bei den Freien Wählern zusammen, hoffend natürlich, dass mit seiner Wahl zum Bürgermeister mit Reinhard Finkenzeller noch ein weiterer Gemeinderat nachrückt und man so auch aus Mändelfeld einen Vertreter im Gemeinderat finden kann.

Zweimal Krammer und einmal Widuckel: das sind die SPD-Kandidaten im Gemeinderat. Thomas Krammer konnte 1231 Stimmen auf sich ziehen. Dr. Werner Widuckel wollten 759 Karlskroner im Gemeinderat sitzen sehen, Dominik Krammer schaffte es mit 645 Stimmen in den Gemeinderat. Alfred Kreller wäre Nachrücker auf der SPD-Liste. Drei Sitze wie bisher, damit sei man aus SPD-Sicht sehr zufrieden, erklärte Thomas Krammer, schon bisher im Gemeinderat. Die bisherige Politik des für Karlskron arbeitens wolle man beibehalten und versuchen, so aktiv mit den neuen Kollegen für Karlskron etwas zu erreichen.

Mit Bernd Nentwig (1779) und Florian Raba (1381) haben es die wieder kandidierenden amtierenden CSU-Gemeinderäte wieder ins Gremium geschafft. Tobias Appel (1378), Martin Glöckl (987) und Stefan Kumpf (1963) ergänzen als ‚Neue‘ die CSU-Fraktion. Sollte Kumpf zum Bürgermeister in der Stichwahl gewählt werden, würde mit Lena Hufnagel (844) eine junge Frau aus den Ortsteilen in den Gemeinderat nachrücken. Die CSU ist als stärkste Fraktion hervor gegangen. Stefan Kumpf sieht in seiner Truppe, in der ein Generationenwechsel bereits vollzogen sei, ein gutes Team, große Teile davon werden – auch wenn nicht ins Gremium gewählt – sicherlich auch weiterhin für Karlskron mitarbeiten.

CLK und Grüne beide im neuen Gemeinderat drin

Die zwei neuen Gruppierungen – Grüne und CLK – konnten jeweils zwei Bewerber in den Gemeinderat schicken. Mit 1017 Stimmen konnte Martin Wendl neben Silvia Dirsch (785) seine Ambitionen Kommunalpolitik aktiv mitzugestalten untermauern. Nachrücker hier wäre Regina Straub (553). Bei der CLK schaffen es die amtierende Gemeinderätin Christa Froschmeir (1820) und Sonja Rößler (602) in den neuen Gemeinderat. Martin Wendl war merklich zufrieden das es der noch junge Ortsverband auf zwei Sitze geschafft hat. Nun wolle man sich – unterstützt durch die Mitglieder im Hintergrund – verstärkt um die eigenen Themen wie Nahverkehr, nachhaltiges Besiedeln und zielorientiere Gewerbeansiedlungen kümmern. Christa Froschmeir war überaus glücklich und von ihrem Team aber auch den Wählern überwältigt: mehr Frauen im Team, aus vielen Ortsteilen einen Gemeinderat – auch Grillheim hätte mit Sonja Rößler endlich wieder eine Stimme im Ortsgremium. „Für uns als CLK ist es perfekt gelaufen, der Wähler hat mir als Person und uns als Wählergruppe gezeigt, dass der Weg richtig ist“, erklärt die amtierende Gemeinderätin. Froschmeir selbst fühlt sich in ihrer Arbeit durch die Wähler bestärkt: denn nach Stefan Kumpf hat sie mit 1820 Stimmen das beste Einzelergebnis verbuchen können: „Das spornt ganz klar an, weiter zu machen und sukzessive Projekte die bereits begonnen wurde zu einem guten Ende für Karlskron zu bringen, damit sie nicht zu einer Never-Ending-Story werden.“ Froschmeir bringt es auf den Punkt: „Wir dürfen gespannt sein auf die nächsten Sitzungen – zuerst des alten und dann des neuen Gemeinderates und wie sich die verschiedenen Personen und Gruppierungen ergänzen und aktiv um die Entwicklung Karlskrons bemühen.“

Insgesamt gingen in Karlskron 2617 der 3864 stimmberechtigten Wähler an die Urnen. Dies entspricht einer Quote von 67,73 Prozent. Statt bisher zwei werden im neuen Gemeinderat von Karlskron mindestens vier Frauen vertreten sein: Froschmeir und Brüderle bekommen ‚Verstärkung‘ von Sonja Rößler und Silvia Dirsch und – je nach Ausgang der Stichwahl – vielleicht noch Lena Hufnagel. Durch die neue Konstellation sind damit aus vielen Ortsteilen wie Pobenhausen, Adelshausen, Grillheim, Brautlach, Deubling auch Bürger in den Gemeinderat gewählt worden. Durch die Bürgermeister-Stichwahl besteht noch die Möglichkeit, mit dem gebürtigen Adelshausener und jetzt Mändelfelder Finkenzeller auch eine Stimme aus dem Ortsteil in den Gemeinderat zu bekommen.